In seinen Armen: Liebesroman (German Edition) by Laura Gambrinus

In seinen Armen: Liebesroman (German Edition) by Laura Gambrinus

Autor:Laura Gambrinus [Gambrinus, Laura]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Liebesroman
Herausgeber: Selbstverlag
veröffentlicht: 2016-08-09T22:00:00+00:00


17.) Konfrontation

Mein Kopf ruckt zu ihm herum, mein Atem stockt. Hat er das gerade wirklich gefragt?

Seine Miene lässt nichts erkennen, das wie fishing for compliments oder dergleichen aussieht. Sie ist vollkommen neutral, der Blick ruhig. Mich hat er damit allerdings komplett überrumpelt. Ich bin solche offenen, ich will beinahe sagen, offensiven Fragen nicht gewohnt.

»Willst du das im Ernst wissen?«

»Ja. Das ist unter den gegebenen Umständen eine vollkommen natürliche Frage, oder etwa nicht?«

Ich schaue unschlüssig über das Wasser, dessen Oberfläche langsam eine rosige Färbung annimmt. Eine vollkommen natürliche Frage?

Na ja – wie man’s nimmt. Für einen Profipsychologen vielleicht schon. Verflixt, ich hatte ganz vergessen, mit wem ich es da zu tun habe. Wahrscheinlich analysiert er jede meiner Regungen und Antworten bis ins kleinste Detail: einmal Psychiater, immer Psychiater.

»Du erwartest also eine ehrliche Antwort«, sage ich halblaut mehr zu mir als zu ihm und sehe ihn aus dem Augenwinkel nicken.

Einen Moment lang zögere ich. Dann hole ich tief Luft. Er hat es so gewollt, und es ist auch besser so. Nicht, dass wir uns am Ende gar noch sympathisch werden. Oder er mir. Oder gar noch mehr …

»Für mich bist du ein Problem. Ein Hindernis, das ich aus dem Weg räumen muss, um an mein Ziel zu kommen. Und ein ziemlich großes noch dazu.« So, jetzt hast du’s. Du wolltest es ja wissen. Mein Herz rast, und beinahe tut mir das leid, was ich gerade gesagt habe.

Aber nur beinahe.

Wahrscheinlich wünscht er sich jetzt, er hätte lieber nicht gefragt. Als ich aber den Kopf wieder zu ihm wende und ihn herausfordernd ansehe, erkenne ich nur ein leichtes, amüsiertes Zucken um seine Augen.

»Und was ist dein Ziel?«, fragt er und klingt vollkommen normal, so als hätte ich ihn gerade als meinen neuen besten Freund bezeichnet.

»Das Haus meiner Großmutter verkaufen und mit dem Geld ein neues Leben anfangen.«

»Ein neues Leben? Das sind große Worte. Hast du denn schon konkrete Pläne dafür?«

»Ja, die habe ich allerdings.« Ha, und ob!

»Es ist gut, Pläne zu haben. Sie sollten aber realisierbar sein, sonst sind sie mit Frust verbunden statt mit Zufriedenheit.«

Mit dem Frust, einen Klotz am Bein zu haben, den man nicht loswird? Da hat er aber verdammt recht.

»Was hast du denn konkret vor?«, erkundigt er sich weiter.

Als ob ihn das was anginge!

Trotzdem kriegt er seine Antwort. Natürlich nur eine gefilterte, selektiv authentische. »Ich werde damit eine Beteiligung an der Firma kaufen, bei der ich arbeite.« Klingt doch gut, oder? Zumindest sehr wichtig.

»Du willst in Aktien investieren und bezeichnest das als neues Leben?«, fragt er nun deutlich belustigt.

»Nein!« Ich starre ihn fassungslos an. »Das doch nicht.«

»Es hörte sich aber ganz danach an. Eine Beteiligung an dem Unternehmen, für das du arbeitest – das sind in der Regel Aktien oder andere Wertpapiere.«

Er muss es ja wissen, schließlich hatte er sicher mal jede Menge davon.

Ich lausche meinem Satz nach, den er wiederholt hat. Man könnte ihn tatsächlich so interpretieren. Es klingt einfach und klar. Korrekt und sauber. Aber die Realität sieht ja bekanntlich anders aus: Ich will damit die Frau meines



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